Du willst mehr Onlinekurse verkaufen? Dann schreib einen Ratgeber.
Onlinekurse verkaufen und Buch schreiben? Wie passt das denn zusammen? Naja: Wenn du mehr verkaufen willst, brauchst du Reichweite und musst sichtbar sein.
Wie du das schaffst? Indem du zum Beispiel zur Expertin wirst. Und das wirst du, wenn du über ein Thema schreibst, mit dem du dich auskennst – am besten einen Ratgeber, der auch die Chance hat, in die Presse zu kommen und den Menschen weiterempfehlen.
Warum du einen Ratgeber schreiben solltest – und was ihn von Sach- und Fachbüchern unterscheidet
Wenn du dich jetzt fragst, ob denn ein Ratgeber kein Buch ist und wieso du als Onlinekurs-Expertin unbedingt einen Ratgeber schreiben sollst, dann solltest du auf jeden Fall weiterlesen.
Klar ist ein Ratgeber ein Buch. Ein Ratgeber ist aber nicht einfach ein Buch, er bringt die Leser:innen ins Tun. Also genau dasselbe, was du mit deinen Onlinekursen machst. Aus diesem Grund empfehle ich dir, als Ergänzung zu deinem Onlinekurs einen Ratgeber zu schreiben.
Vermutlich hast du auch die Bezeichnung Sachbuch oder Fachbuch schon gehört und fragst dich, was der Unterschied zum Ratgeber ist.
Ratgeber – ein Buch für Macherinnen
Ein Ratgeber ist für alle, die sich mit einem Thema intensiv auseinandersetzen wollen und die am besten durchs Selbermachen lernen. Daher gibt es darin häufig Aufgaben, mit denen es den Leser:innen leichter fällt, die Inhalte zu verinnerlichen und umzusetzen.
Einige Ratgeber werden durch ein Workbook ergänzt. Es ist entweder im Ratgeber eingebettet oder kann heruntergeladen werden, zum Beispiel auf der Landingpage des Buches, der Webseite des Autors oder des Verlags. Teilweise gibt es dort auch begleitende Audiodateien und Videos.
Sachbuch – für alle, die tief eintauchen wollen
Ein Sachbuch widmet sich einem bestimmten Sachthema. Die Themen können dieselben sein, wie in einem Ratgeber, der Inhalt ist aber anders aufbereitet. Er richtet sich an ein Publikum, das vor allem möglichst tief und eher theoretisch in ein Thema eintauchen möchte. Umsetzen und Ausprobieren steht hier nicht an erster Stelle. Die Sprache ist in der Regel etwas komplexer, es werden mehrere Fachausdrücke verwendet.
Fachbuch – Lektüre für die Fachfrau
Ein Fachbuch ist sehr technisch gehalten. Es richtet sich vor allem an Fachpersonen aus dem entsprechenden Bereich. Um so ein Buch zu verstehen und damit arbeiten zu können, sollte man bereits die meisten Fachbegriffe kennen und keine Anfängerin auf dem Themengebiet sein.
So nutzt du deinen Ratgeber für dein Marketing
Ein Ratgeber kann ein mächtiger Aufmerksamkeitsmagnet sein und dein Marketing ankurbeln. Ein Wundermittel ist er trotzdem nicht.
Was ein Ratgeber für dich tun kann …
Hast du einen Ratgeber geschrieben, ist für alle klar: Die ist kompetent, die kennt sich aus. Ist dein Thema das gleiche oder zumindest ähnlich zu dem, was du auch in deinen Onlinekursen lehrst, schafft das also ein größeres Vertrauen für dein Angebot. Mehr Menschen werden dadurch deine Onlinekurse kaufen.
Ein Ratgeber hilft dir bei deiner PR. Glaub mir: Ein Journalist, eine Journalistin wird sehr viel mehr Interesse an dir haben, wenn er/sie bei seiner/ihrer Recherche sieht, dass du schon mal ein Buch zu deinem Thema geschrieben hast. Wenn du deinen Ratgeber entsprechend bewirbst, werden Redakteur:innen auf dich aufmerksam. Es wird dir so auch wesentlich leichter fallen, deine Inhalte in den Medien oder bei Podcasts und Co. zu platzieren.
Dein Buch wird dir also vielleicht Dinge ermöglichen, von denen du dachtest, dass du sie nie erreichen würdest. Was könnte das für dich sein? Hast du schon mal darüber nachgedacht?
… und was nicht
Man sagt: Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Genau so ist es mit Büchern. Nur weil du einen Ratgeber geschrieben hast, wirst du nicht automatisch als „die“ Expertin in deinem Bereich angesehen. Du musst etwas dafür tun, dass du als Expertin auf deinem Fachgebiet wahrgenommen wirst. Dabei ist es egal, ob du deinen Ratgeber selber veröffentlichen willst, oder einen Buchvertrag mit einem Verlag geschlossen hast. Auch ein grosser Verlag kann nicht alle seine Bücher gleich stark bewerben. Du als Autorin solltest immer deinen Teil zum Marketing beitragen. Ob dein Buch jemandem in die Hände fällt oder nicht – das solltest du nicht dem Zufall überlassen.
Du weißt sicher aus deiner Erfahrung als Onlinekurs-Expertin: Du hast in der Regel nur eine Chance, deine potenziellen Kund:innen von deiner Fachkompetenz zu überzeugen. Ist diese Chance einmal vertan, ist es sehr schwierig, sie wieder vom Gegenteil zu überzeugen.
Wie du deinen Ratgeber bewerben solltest
Sprich über dein Buch. Und zwar nicht erst, wenn es fertig ist und du es verkaufen möchtest. Lass deinen zukünftigen Leser:innen bereits am Entstehungsprozess teilhaben, genau so, wie du es bei deinen neuen Onlinekursen machst.
Nutze dafür
- Social Media,
- deinen Newsletter,
- Interviews in Podcasts und Gastbeiträge,
- deine Challenges, Workshops, Bootcamps etc.,
- und baue eine eigene Buch-Landingpage auf deiner Webseite.
Mit gekonntem „Seeding“ kannst du deine Follower informieren, dass du einen Ratgeber schreibst, beziehungsweise geschrieben hast. Dass deine Follower bereits von deinem Buch wissen und es weitererzählen, ist auch bei der Buch-PR die halbe Miete. Damit das Seeding aber auch wirklich klappt, sollte dir von Anfang an klar sein, was du mit deinem Buch erreichen willst. (Wenn du genauer wissen willst, wie Seeding funktioniert, kannst du hier weiterlesen: https://www.seobility.net/de/wiki/Seeding)
Du brauchst Hilfe deinen Ratgeber zu schreiben und zu veröffentlichen? Diese 3 Optionen gibt es
Du kannst einen Kurs besuchen
In einem Kurs zu lernen, wie du ein Buch schreibst, ist sicher eine zeitsparende und eher günstige Option. Kurse gibt es einige auf dem Markt, Online-Kurse aber auch diverse Offline-Angebote. Die Teilnehmer treffen sich zum Beispiel ein Wochenende im Monat in einem Kurslokal zum Schreiben oder machen eine Woche Schreib-Ferien zusammen.
Wichtig ist hier, dass du dir auf jeden Fall einen Kurs aussuchst, der dich auch zum Ziel bringt.
Prüfe den Inhalt des Kurses:
- Was ist das Ziel, das ich am Ende des Kurses erreicht haben werde?
- Was wird genau angeboten? Ist das Angebot plausibel oder nicht?
- Wie sind die Kommentare auf Facebook oder Instagram?
Aber pass auf: Es gibt viele „Coaches“ da draußen, die nicht wirklich vom Fach sind.
Sie haben herausgefunden, dass sich mit dem Schreiben von Ratgebern und Sachbüchern gutes Geld verdienen lässt. Du kennst sie sicher, die Coaches, die ihr Buch gegen Bezahlung der Versandkosten „verschenken“ und damit werben, dass sie einen Kurs anbieten, wo sie einem zeigen, wie man von jetzt auf gleich, ohne schreiben zu können oder etwas von seinem Thema zu verstehen einen Bestseller schreibt. Ja, man kann innert 24 Stunden ein Buch veröffentlichen – aber keines schreiben. Ja, man kann mit einem Buch viel Geld verdienen – das ist aber sehr selten, und auch das nicht in kurzer Zeit.
Wenn du einen Kurs buchen möchtest schau dir folgende Dinge genau an:
- Wie tritt die Person in den sozialen Medien auf? Je marktschreierischer, desto genauer solltest du hinschauen.
- Gibt es eine Möglichkeit, zum Beispiel mit einem Bootcamp, einem Webinar oder Ähnlichem die Person und ihre Arbeitsweise kennenzulernen?
- Was kostet der Kurs? Gute Arbeit kostet Geld, das kennst du ja. Vieles, das nach Schnäppchen aussieht, ist nicht wirklich eins.
- Wird ein kostenloses Kennenlerngespräch angeboten?
- Auch wenn du „viele zufriedenen Kunden“ auf einer Webseite findest – schau dir noch einmal genau an, was das für Personen sind. Google den ein oder anderen. Was für Treffer werden ausgespuckt? So kannst du auch am besten beurteilen, wie gut ihr Buch geworden ist. Rezensionen bei Amazon oder auf anderen Buchshops können hier ebenfalls helfen.
- Was beinhaltet der Kurs genau? Wird auch vermittelt, wie du dein Buch veröffentlichen kannst? Oder gibt es einen weiteren Kurs, den du anschließend besuchen kannst?
Du kannst dir in einem 1:1 Buch-Coaching beim Buchschreiben helfen lassen
Am effektivsten ist meiner Erfahrung nach ein 1:1-Buch-Coaching, weshalb ich dieses auch anbiete. In einem solchen Coaching wirst du, je nach Angebot, beim ganzen Prozess begleitet: vom ersten Gedanken bis zur Veröffentlichung deines Buches.
Auch hier ist es wichtig, dass du und dein/e Coach zusammen passt. Achte darauf, dass er/sie dein Fachthema versteht und sich entsprechend einfühlen und einbringen kann. Ein Coach kann dir sonst wie angepriesen werden – wenn er sich mit Marketing auskennt, du aber über Traumaverarbeitung schreiben willst, wird es wohl nichts mit euch.
Nutze die Möglichkeit eines Kennenlerntermins. Lass dich von höherpreisigen Angeboten nicht abschrecken. Glaub mir: Das Geld zahlt sich am Ende aus.
Du kannst deinen Ratgeber von einem Ghostwriter schreiben lassen
Ein Ghostwriter ist tatsächlich wie eine Art Geist, der dein Buch schreibt: Er wird nicht als Autor in Erscheinung treten und verschwindet in der Regel auch wieder, wenn er sein Honorar erhalten hat. Je nach Vertrag kann er aber auch zusätzliche Tantiemen pro verkauftes Buch bekommen. Einen Ghostwriter für sich schreiben zu lassen ist eine sehr teure und aufwendige Variante.
Glaub nicht, dass du dann keine Arbeit mehr mit deinem Buch hast. Der Ghostwriter wird genau wissen müssen, was er für dich schreiben soll. Du musst ihn also sehr detailliert briefen.
Bist du Keynote Speaker? Dann könnte sich ein Ghostwriter für dich lohnen. Aus deinen Vortragsnotizen oder sogar Mitschnitten deiner Auftritte wird er/sie schon viel ziehen können.
Je genauer du ihn oder sie informierst, desto besser wird das Buch in der ersten Phase sein. In der Regel steht der Ghostwriter eng mit dir in Kontakt und wird dir Fragen stellen, falls etwas nicht klar ist.
Wenn er das Manuskript geschrieben hat, wird er dir den Text zum Lesen geben. Es ist nun an dir, genau zu überprüfen, ob er alles richtig verstanden hat und die Zusammenhänge korrekt sind.
Auch wenn der Ghostwriter gut schreiben kann: Er wird dein Business (vermutlich) nicht so kennen, wie du! Die Verantwortung für den Inhalt liegt auf jeden Fall bei dir.
Diese 3 Programme helfen dir beim Ratgeberschreiben
Es gibt etliche Schreibprogramme, die dir das Buchschreiben erleichtern können.
Schlussendlich ist es egal, mit welchem Programm du deinen Ratgeber schreibst. Wichtig ist, dass dir das Programm vom Handling und der Gestaltung her zusagt und du gerne damit arbeitest.
Damit dir die Entscheidung etwas leichter fällt, habe ich dir die wichtigsten Punkte von drei beliebten Programmen kurz aufgelistet und die Herstellerwebseiten verlinkt:
Word – ohne Schnickschnack
Word ist perfekt für dich, wenn du ein Programm nützen möchtest, das du bereits im Einsatz hast und dich kein Geld mehr kostet.
Mit Word kannst du deinen Text schreiben und ihn problemlos mit anderen austauschen. Word bietet zudem eine Funktion, mit der du Änderungen schnell nachverfolgen kannst. Das nutze ich selbst gerne, um Texte für meine Kundinnen zu lektorieren und zu korrigieren.
Word ist jedoch nicht geeignet, wenn du eine Druckdatei erstellen möchtest. Deshalb ist es sinnvoll, die Druckdatei für dein Buch über ein spezielles Programm zu erstellen oder erstellen zu lassen. So bist du auf der sicheren Seite, was den Buchsatz und die Druckqualität angeht.
Papyrus Autor – mein Favorit
Papyrus Autor ist eines der bekanntesten Schreibprogramme im deutschsprachigen Raum. Das Programm wird regelmäßig optimiert und erweitert und bietet einige für Autorinnen und Autoren wichtige Funktionen:
- Es ist Word-kompatibel.
- Das Buchlayout kann genauso formatiert werden, wie du es brauchst.
- Die Druckdatei kann selber erstellt und an die Druckerei weitergegeben werden.
- E-Books können direkt im Programm erstellt und einfach in die gängigen Selfpublishing-Plattformen hochgeladen werden.
- Der Duden Korrektor ist integriert.
- Probeversion: Der Duden Korrektor ist für 4 Wochen kostenlos, alle anderen Funktionen sind zeitlich unlimitiert, jedoch teilweise nur eingeschränkt nutzbar
- Preis: € 199.- für die Vollversion, € 79.- für das Upgrade
Papyrus Autor bietet eine Probeversion an, die du unbedingt nutzen solltest. Das Programm hat zudem umfangreiche Support-Möglichkeiten und Tutorials. Papyrus Autor unterhält einen eigenen Youtube-Kanal, in dem alle Funktionen genau erklärt werden.
Scrivener
Scrivener ist leider nur in Englisch erhältlich. Dafür gibt es eine iOS-App, mit der du deinen Ratgeber auf deinem Ipad weiterschreiben kannst, wenn du unterwegs bist.
Auch hier, die wichtigsten Funktionen:
- Es ist keine Rechtschreibprüfung in Deutsch vorhanden.
- Die Druckdatei kann selber erstellt und an die Druckerei weitergegeben werden.
- E-Books können direkt im Programm erstellt und anschließend in die gängigen Selfpublishing-Plattformen hochgeladen werden.
- Erhältlich für iOS
- Probeversion: Diese ist für 30 Tage kostenlos, alle Funktionen sind uneingeschränkt nutzbar (die 30 Tage werden einzeln gezählt: Wenn du das Programm nur 2 Tage die Woche nutzt, ist die Testversion 15 Wochen gültig).
- Nach Ablauf der Testphase kann das Programm nicht mehr genutzt werden.
- Preis: € 53.-
Auch Scrivener bietet eine Probe- beziehungsweise Testversion an, die du ausprobieren solltest. Auf der Website von Scrivener gibt es umfangreiche Tutorials.
https://www.literatureandlatte.com/scrivener/overview
3 Fehler, die du beim Ratgeberschreiben auf keinen Fall machen solltest
Ich kenne viele Expertinnen, die sich von all den Autorinnen und Autoren in ihrem Social-Media-Umfeld zum Schreiben eines Buches verleiten lassen – und anschließend planlos drauf los schreiben.
Dabei sehe ich 3 Fehler immer wieder:
Sie
- schreiben einen Ratgeber ohne konkretes Ziel,
- „hauen“ ihr Buch einfach raus, ohne auf die Qualität zu achten oder
- haben keinen Plan, was sie anschließend mit ihrem Buch anfangen sollen.
Stell dir folgendes Szenario vor: Eine Journalistin eines der Magazine, in denen du unbedingt erscheinen möchtest, hat dein Buch entdeckt. Wenn sie dich jetzt für ein Interview anfragen würde – wie großartig wäre das für deine PR! Stattdessen blättert sie in dein Buch hinein und verwirft nach ein paar Seiten ihre Idee, dich zu interviewen. Ein absoluter Super-GAU! Das passiert leider öfter als du denkst …
Du verstehst bereits, worauf ich hinaus will :-). Ein noch so guter Ratgeber nutzt dir herzlich wenig, wenn dir nicht von Anfang an klar ist, wohin deine „Buch-Reise“ gehen soll oder wenn die Qualität deines Buches nicht zu deiner Arbeitsqualität und Fachkompetenz passt.
Dein eigener Ratgeber kann dich so auf vielfältige Weise unterstützen. Lass dir diese Chancen nicht entgehen und nutze sein Potenzial!